Stresstests für MRTs

Wir prüfen unsere Scanner auf Herz und Nieren.

Warum führen wir Stresstests mit unseren MRTs durch?

Patientientensicherheit

Produktzuverlässigkeit

Nachhaltigkeit

Was passiert, wenn ein MRT von einem magnetischen Objekt getroffen wird? Oder die falschen Einstellungen vor einem Scan vorgenommen werden? Was wäre, wenn ein Patiententisch während eines Notfalls stecken bliebe? Es gibt eine unbegrenzte Anzahl an Möglichkeiten, die schief gehen können. Dennoch müssen alle unsere Scanner bestimmte Kriterien erfüllen, die - unabhängig vom jeweiligen Szenario - ihre Sicherheit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit gewährleisten. Kurz gesagt, das ist der Grund, warum wir testen - aber genauso wichtig wie das Warum ist das Wie. Die nächste Frage lautet also:


Wie testen wir unsere Scanner auf Herz und Nieren?

Von außen

Temperatur, Transport und andere Umwelteinflüsse

Oberflächen

Tische

Umgebungen

Die Außenseite eines MRT muss eine Menge aushalten können. Nicht nur Umwelteinflüsse wie Temperatur und Transportbedingungen, sondern auch eventuelle Stoßschäden. MRTs erzeugen ein Magnetfeld, das jedes magnetische Objekt in der unmittelbaren Umgebung mit hoher Geschwindigkeit anziehen kann.

Um sicherzustellen, dass die Oberfläche des MRT stabil genug ist, um unerwarteten Stößen standzuhalten, werden diese mit einer Stahlkugel simuliert. Dabei werden zwei Tests durchgeführt:
Zunächst wird die Widerstandsfähigkeit des Außenmaterials unter Hitzeeinwirkung geprüft, wobei auch nach dem Abkühlen keine Schrumpfung oder Verformung auftreten darf. Dann wird die Oberfläche auf ihre Festigkeit geprüft, indem die Stahlkugel frei auf sie gefallen lassen wird. Das Prüfteil wird dann auf feine Risse oder Druckstellen untersucht.
Nicht nur die direkte Oberfläche, sondern auch alle Öffnungen werden genau inspiziert. Unter der Oberfläche eines MRT verlaufen sehr viele Kabel und Drähte. Unverzichtbare Teile für das reibungslose Funktionieren des Systems, aber potenzielle Gefahrenquellen. Mit einem speziellen, genormten Finger werden die Öffnungen und Vertiefungen eines MRT untersucht, um festzustellen, ob Patient*innen stecken bleiben oder an elektrische Leitungen gelangen könnten. Damit soll sowohl die Sicherheit der Patient*innen, wie auch die des Systems gewährleistet werden. Um diese potenziellen Gefahren frühzeitig zu erkennen, wird der Normfingertest durchgeführt.
Die Produktsicherheit und Zuverlässigkeit eines MR-Scanners hängt von allen Teilen des Systems ab. Da die Liege die Patient*innen während der Untersuchung bewegt, muss sie natürlich höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Bei jeder einzelnen Liege wird am Ende der Produktionslinie unter anderem Folgendes geprüft:
  1. Ein Phantom von 270kg wird auf die Liege gelegt.
  2. Dann wird die Funktionsfähigkeit der Bremsen geprüft.
  3. Im Anschluss wird mit einem Laser der Positionsspeicher der Liege gemessen. Es wird sichergestellt, dass sie immer wieder an den gleichen, voreingestellten Marken anhält.
  4. Dann folgt ein Ausdauertest. Rauf und runter...
  5. ...und vor und zurück in der imitierten Scanner-Röhre.
Die Zuverlässigkeit eines MRTs hängt unter anderem auch von der örtlichen Umgebung ab. Wenn sich beispielsweise die MR-Abteilung eines Krankenhauses im dritten Stock eines Gebäudes befindet, können die von den darüber und darunter liegenden Stockwerken verursachten Vibrationen Auswirkungen auf das System haben - und umgekehrt. Dasselbe gilt für die Vibrationen, die durch den Straßenverkehr außerhalb des Gebäudes entstehen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Aber wie testet man ein solches Szenario?
Wir haben dafür einen speziellen Raum gebaut, in dem der Boden auf Knopfdruck zu wackeln beginnt. Während der Produktentwicklungsphase werden unsere MR-Systeme in diesem Raum platziert, um ihre Reaktion auf Vibration zu testen und sicherzustellen, dass sie weiterhin reibungslos funktionieren.

Von innen

Schnittstellen, Datenübertragung und -verarbeitung

Anschlüsse

Kabel

Signale

Im Inneren eines MRTs findet die ganze Magie statt: Elektrische Signale werden übertragen, verarbeitet und zurückgesendet. Elektromagnetische Wellen werden aufgezeichnet und in klinische Bilder umgewandelt. Und all dies muss reibungslos und zuverlässig funktionieren.

Während eines MR-Scans werden Bilddaten erzeugt, zum Beispiel mit Hilfe von Körperspulen, und dann an die Software des Systems übertragen. Damit die Datenverarbeitung ordnungsgemäß abläuft, müssen alle Stecker funktionieren und alle Signale von der Software erkannt werden. Daher ist ein Steckertest Teil jeder Liegenproduktion. Nachdem die Stecker auf eventuelle Mängel geprüft wurden, werden sie an die Patient*innenliege angeschlossen und die Software führt das Testprogramm aus. Ein Roboterarm hilft den Prüfer*innen, die Stecker immer wieder neu zu positionieren, bis das Programm für alle Sequenzen grünes Licht gibt.
Die MRT-Technologie ist eine der großen Errungenschaften der Medizintechnik - entdecken Sie 12 Dinge, die kaum bekannt sind.
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Bevor ein MRT-System sicher mit Proband*innen getestet werden kann, muss Phantom Hugo mehrere MR-Scans durchlaufen. In dieser Testphase prüfen unsere Kolleg*innen, ob das System sicher für Scans mit Proband*innen ist: Software-Parameter werden kontrolliert, das System wird manipuliert und Fehlermeldungen werden absichtlich provoziert, um anschließend die Reaktion des Scanners zu evaluieren. Die Aufgabe der Software ist es, bei Fehleinstellungen zurückzufragen: Ist das Körpergewicht des*der Patient*in wirklich 400 Kilogramm bei einer Körpergröße von 130cm? Können diese Parameter richtig sein? Sehen Sie hier, wie das System reagiert:

MRI technology is one of the great achievements of medical technology - discover 12 things that are barely known. 

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Erst wenn die Software alle Manipulationen unserer Kolleg*innen erkennt und hinterfragt, ist das System bereit für die letzte Testphase: Das tatsächliche Scannen menschlicher Proband*innen.
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