Pediatrie

Vertrauen beginnt lange vor der Untersuchung

Wie ein durchdachtes Geräte- und Raumdesign positive Emotionen wecken, Ruhe vermitteln und sogar die Genesung begünstigen kann.

5min
Andrea Lutz
Veröffentlicht am June 30, 2021

Etwa jede*r dritte Patient*in empfindet Angst vor einer radiologischen Untersuchung. Die Beweggründe sind recht individuell: die Betroffenen fürchten Hitze, Lärm und den Verlust der Selbstkontrolle durch das erzwungene Stillliegen und die Enge im Scanner. Einige beschreiben die Sorge, „isoliert, eingesperrt, einsam und auf Andere angewiesen“ zu sein.[1] Wenn Patient*innen sich derart unwohl fühlen, tendieren sie dazu, sich mehr zu bewegen. Das verschlechtert die Qualität von etwa 20 Prozent aller Scans.[2] Allerdings zeigt eine Studie, dass den Patient*innen durch verschiedene Methoden auch Angst genommen oder ein Teil der Kontrolle zurückgegeben werden kann. Das Wissen um die Dauer der Untersuchung, ein Spiegel, um aus dem Scanner zu sehen und ein Alarmknopf – all das kann Angst lindern.[3] Das Vertrauen in die an der Untersuchung beteiligten Personen und das Gefühl, einfach „gut aufgehoben“ zu sein, entlastet zusätzlich.

Es ist also entscheidend, solche Untersuchungen möglichst angenehm zu gestalten – und das beginnt schon bei der Ankunft des Patienten in der Klinik.

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Die Gleichung ist einfach: Ein unübersichtlicher Krankenhausflur kann Ängste verstärken – ein leicht verständliches, einladendes Wegeleitsystem schenkt Sicherheit. Ein fensterloser Warteraum kann beklemmend sein – eine abwechslungsreich gestaltete Erlebniswelt bringt willkommene Ablenkung. Die grauen Untiefen eines Scanners können bedrohlich wirken – aber ein Tauchgang in eine Unterwasserwelt, in der Schildkröten und Clownfische den Weg kreuzen, ist eine interessante Erfahrung. Das klingt logisch? Dann nehmen wir die Ideen, die ein multidisziplinäres Team von Siemens Healthineers zum Beispiel für die Kinderradiologie an der Uniklinik Dresden und das Imaging Science Institute (ISI) Erlangen entwickelt hat, um die Patient*innenerfahrung dort ganzheitlich zu verbessern, doch etwas genauer unter die Lupe…

Egal wie groß eine Institution ist, welche Disziplinen klinischen Fachbereiche sie beherbergt – bestimmte Faktoren prägen die Wahrnehmung der Patient*innen – und zwar von dem Moment, an dem sie eine Einrichtung zum ersten Mal betreten. Faktoren wie Hygiene, Orientierung oder Lautstärke zahlen ein auf diesen ersten Eindruck. Will man die Patient*innenerfahrung entlang des gesamten Behandlungswegs eines*r Patienten*in verbessern, ist aber in vielen Bereichen noch Luft nach oben. Siemens Healthineers richten ihr Geräte- und Raumdesign auf solche positiven Patient*innen- und Nutzer*innenerfahrungen aus. Die ergonomische Gestaltung der Systeme gehört dazu, eine durchdachte Form- und Farbgebung und die preisgekrönten User Interfaces, die den Teams Abläufe erleichtern sollen. Und in einer Testphase setzen viele Kund*innen auch auf die stets allerbeste Laute der digitalen Mitarbeiterin Clara1, einer Stimme, die MRT und CT-Untersuchungen anleitet und dabei responsiv auf Patient*innen eingehen kann. Wenn der Puls und damit die Nervosität des*r Patienten*in während einer längeren Untersuchung steigt, meldet sich Clara beruhigend zu Wort und sagt: „Ich sehe, Du bist etwas aufgeregt“. Anschließend ermutigt Clara zum Durchhalten und sagt die Restdauer der Untersuchung an. Das entspannt die Patient*innen merklich und entlastet bereits mehrere Teams, die Clara als charmante Kollegin ins Herz geschlossen haben.



Von Andrea Lutz
Andrea Lutz ist Journalistin und Business-Trainerin mit den Schwerpunkten Medizin, Technik und Healthcare IT. Sie lebt in Nürnberg, Deutschland.