COVID-19

Unterstützung im richtigen Moment

MTRA sind schwer zu finden. Ein Krankenhaus in Deutschland löste seine Personalknappheit mit Hilfe von Leihpersonal.

2min
Veröffentlicht am 16. Februar 2021

Als Reaktion auf die angespannte Personalsituation im Bereich der MTRA verpflichtete das Klinikum Garmisch-Partenkirchen Anfang März 2020 eine MTRA on demand von Siemens Healthineers. Aus Sicht von PD Dr. Gerhard Simon die absolut richtige Entscheidung, gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Langfristig, so der Radiologe und Nuklearmediziner, müssen aber mehr junge Menschen für den MTRA-Beruf begeistert werden.

Dr. Gerhard Simon, Radiologe und Nuklearmediziner, engagierte eine MTRA von Siemens Healthineers.

Gerhard Simon, MD, a radiologist and nuclear medicine physician, engaged a radiology technologist from Siemens Healthineers.

Als Chefarzt kennt PD Dr. Gerhard Simon die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Medizinisch-technische Radiologieassistent*innen (MTRA) nur zu gut – seit Jahren ist die Zahl der Berufsanfänger für den wachsenden Bedarf zu niedrig und gleichzeitig gehen immer mehr erfahrene MTRA in den Ruhestand. Das Ergebnis ist eine extrem angespannte Personalsituation, der man auch am Klinikum Garmisch-Partenkirchen aktiv begegnen muss. Deswegen hat das unweit der olympischen Skipisten gelegene Krankenhaus schon frühzeitig begonnen, durch Kooperationen mit MTRA-Schulen in ganz Deutschland junge Absolvent*innen in die bayerischen Alpen zu holen. Leider nur mit begrenztem Erfolg:

Zwar konnten in den zurückliegenden Jahren immer wieder junge Kolleg*innen über Praktika und private Kontakte nach Garmisch-Partenkirchen geholt werden, die angespannte Personalsituation ließ sich dadurch aber nicht dauerhaft lösen. Dr. Simon: „Unser Problem ist, dass wir keine MTRA-Schule vor Ort haben und unser Einzugsbereich durch die Randlage zu Österreich nicht 360 Grad, sondern nur 180 Grad beträgt. Zudem zieht es MTRA, das ist zumindest unsere Erfahrung, häufig wieder zurück in die Nähe ihrer Ausbildungsstätten.“

Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen ist ein Krankenhaus der Vollversorgung mit 490 Betten und 18 Fachabteilungen.

Garmisch-Partenkirchen Hospital is a full-service hospital with 490 beds and 18 specialist departments.

Aktuell ist das Haus im Bereich der MTRA noch gut aufgestellt, doch Dr. Simon sieht die Gefahr, dass sich die Situation ändern könnte und er fürchtet Konsequenzen: „Im schlimmsten Fall, also wenn wir keine Diagnostik anbieten könnten, müssten wir uns von der Notfallversorgung abmelden. Das wäre fatal – medizinisch, wirtschaftlich und für den Ruf unserer Klinik.“ Um auftretenden Personalengpässen aktiv begegnen zu können, hat der erfahrene Radiologe und Nuklearmediziner deshalb frühzeitig nach einer Lösung gesucht und sie in MTRA on demand von Siemens Healthineers gefunden. Die Idee hinter diesem innovativen Personalservice ist ebenso einfach wie wirksam: Siemens Healthineers stellt für einen definierten Zeitraum hochqualifizierte MTRA, die auf den Systemen der Kunden arbeiten – da MTRA on demand aufgrund ihrer spezifischen Ausbildung und Berufserfahrung auf vielen Systemen von Siemens Healthineers zu Hause sind, verkürzt sich die Einarbeitungszeit auf das absolute Minimum.

Anfang März 2020 trat Tabea Bürling als MTRA on demand in Garmisch-Partenkirchen ihren Dienst an – die erfahrene MTRA konnte das Team von Dr. Simon nicht nur im Bereich Röntgen- und CT-Bildgebung unterstützen, sondern das auch unter den besonderen Bedingungen der COVID-19-Pandemie. Dr. Simon: „Vor allem in unserem neuen SOMATOM go.Top, mit dem wir potenziell infizierte Patienten außerhalb unserer normalen Räumlichkeiten scannen konnten waren uns Frau Bürling und ihr Nachfolger Herr Vrieling eine große Hilfe.“



Aber auch aus Sicht der MTRA on demand hat der häufige Wechsel des Arbeitsplatzes seine Vorteile. Tabea Bürling, die gerade am Schwarzwald-Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen tätig ist, sagt dazu: „Wenn man jung und örtlich ungebunden ist, so wie ich, sollte man das auf jeden Fall ausprobieren. Nicht nur, weil man viele Kliniken, Ärzte und Kollegen kennenlernt, sondern auch, weil man auf ganz unterschiedliche Modelle der Arbeit trifft. Zudem lernt man, wie man sich besonders gut in bestehende Teams integriert.“ Insofern ist MTRA on demand eine echte Win-win-Situation, für das Klinikum und für die MTRA selbst. Und dass die Teamfähigkeit bei Tabea Bürling besonders gut ausgeprägt ist, beweist auch, dass der Ort ihres nächsten Einsatzes schon jetzt feststeht: Es wird wieder Garmisch-Partenkirchen sein.

Das akademische Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) verfügt als Haus der Maximalversorgung über 490 Betten und 18 spezialisierte Fach- und Belegabteilungen. Durch den hohen Anteil an Sportverletzungen sowie die endoprothetische Spezialklinik hat das Haus einen großen Bedarf an Bildgebung.