Siemens Healthineers Experten mit quantenzählendem CT für Deutschen Zukunftspreis nominiert

Die Siemens-Healthineers-Mitarbeiter Prof. Dr. Thomas Flohr, Dr. Björn Kreisler und Dr. Stefan Ulzheimer sind für die Entwicklung, Erprobung und Industrialisierung des ersten quantenzählenden Computertomographen (CT) für den klinischen Routineeinsatz als eines von drei Wissenschaftler-Teams für den Deutschen Zukunftspreis nominiert worden. Der Preis des Bundespräsidenten ist eine der höchsten deutschen Auszeichnungen für Technik und Innovation.
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Veröffentlicht am September 15, 2021
Erlangen, Deutschland | 15.09.2021
  • Prof. Dr. Thomas Flohr, Dr. Björn Kreisler und Dr. Stefan Ulzheimer für die Auszeichnung des Bundespräsidenten vorgeschlagen
  • Die Nominierten läuten mit völlig neuartigem CT-Konzept und bahnbrechender Detektortechnologie neue Ära der radiologischen Diagnostik ein
  • Quantenzählender Computertomograph vereint bislang unerreicht hohe Bildschärfe und -kontraste mit extrem kurzer Aufnahmezeit und liefert neue diagnostische Informationen, die auf herkömmlichen CT-Bildern nicht zu sehen sind
  • Patientinnen und Patienten profitieren von präzisen, nichtinvasiven Untersuchungsmethoden in Kardiologie, Onkologie und Pulmologie – etwa zur Verlaufskontrolle der Lunge bei COVID-19 – bei drastisch reduzierter Strahlen- und Kontrastmitteldosis
In der modernen Medizin ist die Computertomographie (CT) ein unverzichtbares Werkzeug, um frühzeitig und schnell Erkrankungen zu erkennen und zu bestimmen. Sie bildet das Rückgrat der radiologischen Diagnostik. Dennoch können nicht alle klinischen Fragestellungen mittels CT abgeklärt werden. Es gibt Krankheiten, bei denen die CT-Untersuchung keine eindeutige Diagnose liefert oder die notwendigen Behandlungsschritte nicht daraus abgeleitet werden können. Dann sind weitere Untersuchungen mit anderen Verfahren erforderlich, um die Erkrankung zuverlässig zu diagnostizieren. Auch werden Erkrankte aus verschiedenen Gründen nicht mit der schnellen und unkomplizierten CT untersucht, dadurch kann sich die Befundung verzögern: bei Kindern und Jugendlichen gibt es Bedenken aufgrund der Röntgenstrahlung, bei Personen mit Nierenerkrankungen aufgrund der oft eingesetzten jodhaltigen Kontrastmittel.

Anfang der 1930er Jahre dreht das „Siemens-Introskop“ zur Bildgebung die Strahlenquelle und den Röntgenfilm um ein Körperteil. Es ist die Geburtsstunde der Röntgentomographie.

1930er_Introskop

Godfrey Hounsfield entwickelte mit seinem Team Anfang der 1970er Jahre den ersten funktionsfähigen Computertomographen. Kurz darauf, 1972, beginnt Siemens mit der Entwicklung des ersten CT, „Siretom“. Der speziell für die Schädeldiagnostik entwickelte CT kommt 1975 auf den Markt. Der Scan einer zwei Zentimeter dicken Scheibe des Gehirns dauert etwa neun Minuten. Zwei Jahre später stellt Siemens sein erstes Ganzkörper-CT „Somatom“ vor.

1975_SIRETOM

Mit dem "Somatom Definition" zeigt Siemens den ersten Dual-Source-Computertomographen der Welt. Das Gerät verfügt über zwei Röntgenstrahler und zwei Detektoren, was klinische Aufnahmen mit bis dahin nicht gekannter Geschwindigkeit möglich macht.

2005_Somatom_Definition_16-9

Konventionelle CT-Detektoren sind ausentwickelt, die Innovationssprünge sind klein. Mit dem quantenzählenden CT gelingt Siemens Healthineers ein signifikanter Innovationssprung. Beispielsweise wird mit der neuen Technologie bis zu 40 Prozent weniger Strahlung oder Kontrastmittel benötigt.1

The insides of a Siemens Healthineers computer tomograph