Presseinformation

Globaler Fonds und Siemens Healthineers beschleunigen Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Tuberkulose-Diagnose

Gemeinsame Presseinformation von Siemens Healthineers und der Globale Fonds

Veröffentlicht am 16. Oktober 2023
  • Tuberkulose ist erneut die tödlichste Infektionskrankheit weltweit.
  • Durch KI-basiertes Röntgen-Screening sind die frühzeitige Feststellung und Behandlung der Erkrankung sowie die Erkennung „fehlender“ Patient*innen möglich.

Siemens Healthineers und der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (Globaler Fonds) haben heute auf dem Weltgesundheitsgipfel eine Partnerschaft für den beschleunigten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Diagnostik von Tuberkulose (TB) bekannt gegeben. Die Fallzahlen dieser vermeidbaren, behandelbaren und heilbaren Infektionskrankheit steigen weltweit wieder. 

Die beiden Organisationen werden zusammenarbeiten, damit KI bei Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs schneller zum Einsatz kommen und so deren Effizienz und Präzision verbessert werden kann. Mit KI können routinemäßige Röntgenaufnahmen schneller ausgewertet werden, sodass mehr Menschen auf TB gescreent und bisher nicht erkannte TB-Fälle diagnostiziert werden können. Eine Person mit aktiver, unbehandelter TB kann die Krankheit in einem Jahr auf bis zu 15 andere Personen übertragen, sodass Früherkennung von zentraler Bedeutung ist. 

„Die Auffindung von Patient*innen und die Diagnose sind weiterhin die Haupthindernisse bei der Eindämmung von Tuberkulose“, erklärte der Exekutivdirektor des Globalen Fonds, Peter Sands. „Nach unseren Schätzungen bleiben jedes Jahr Millionen von Menschen mit TB unter dem Radar. Wenn wir diese Krankheit – die noch immer alle zwei Minuten einen Menschen tötet – besiegen wollen, brauchen wir dringend effizientere und präzisere Instrumente zur Diagnose. Wir sind davon überzeugt, dass KI hier ein großes Potential birgt.“ 

Anfänglich wird Indonesien im Fokus der Partnerschaft stehen, denn das Land hat mit die höchsten TB-Fallzahlen weltweit. In Indonesien werden mehr als 9 % der globalen TB-Fälle verzeichnet, und weniger als die Hälfte der Infizierten erhält dort eine Behandlung. Siemens Healthineers arbeitet eng mit dem Unternehmen Qure.AI zusammen, das Deep-Learning-Technologie für die automatisierte Auswertung von Röntgenbildern einsetzt. Siemens Healthineers wird kostenlose Lizenzen zur Verfügung stellen und Gesundheitsfachkräfte während der Integration von KI-Prozessen in ihre Arbeitsabläufe schulen. Mit KI besteht überdies die Möglichkeit, dass ausgebildete Radiologen*innen, die nicht vor Ort sind, Aufnahmen auswerten. So können TB-Screenings auch in entlegenen Gebieten angeboten werden, in denen dies vorher nicht machbar war. 

Siemens Healthineers, ein führendes Unternehmen der Medizintechnik, setzt sich dafür ein, allen Menschen unabhängig von ihrem Lebensort eine hochwertige Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

„Wir treiben die Technologieentwicklung weiter mit Hochdruck voran, um innovative Diagnoseinstrumente zu finden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von Siemens Healthineers, Bernd Montag. „Vor hundert Jahren ging es darum, schwere Röntgenapparate für mobile Vorsorgeuntersuchungen in Busse einzubauen. Heute nutzen wir Know-how der KI, um die Leistungsfähigkeit von Screening-Programmen zu steigern – damit mehr Menschen eine frühere und genauere TB-Diagnose erhalten.“ 

Der Globale Fonds stellt mit 76 % den größten Teil der internationalen Finanzmittel für die Eindämmung von TB bereit. In den Partnerländern des Globalen Fonds ist die Zahl der TB-Todesfälle (Menschen mit HIV nicht eingerechnet) zwischen 2002 und 2021 um 16 % gesunken. Die TB-Programme haben ihre Erholung im Jahr 2022 beschleunigt und nicht nur die Verluste von 2020 aufgeholt, sondern die Vor-Corona-Ergebnisse von 2019 sogar übertroffen. Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der Menschen, bei denen eine Diagnose gestellt und eine Behandlung durchgeführt wurde, um 1,4 Millionen gestiegen. Innovationen wie integrierte Screenings auf TB und andere Krankheiten sowie neue Behandlungsformen – auch gegen medikamentenresistente Tuberkulose – haben dazu beigetragen, dass diese Fortschritte erzielt werden konnten.

Mit seinen Fördermitteln zur Eindämmung von TB für 2021-2023 von bis zu 157 Millionen US-Dollar insgesamt wird der Globale Fonds weiterhin gezielte Maßnahmen zur Beendigung der TB-Epidemie in Indonesien unterstützen.

 

Siemens Healthineers 2023 DE

Siemens Healthineers AG (gelistet in Frankfurt a.M. unter SHL) leistet Pionierarbeit im Gesundheitswesen. Für jeden Menschen. Überall. Als eines der führenden Unternehmen der Medizintechnik mit Hauptsitz in Erlangen entwickelt Siemens Healthineers mit seinen Regionalgesellschaften sein Produkt- und Dienstleistungsportfolio kontinuierlich weiter, mit KI-gestützten Anwendungen und digitalen Angeboten, die in der nächsten Generation der Medizintechnik eine immer wichtigere Rolle spielen. Diese neuen Anwendungen werden das Unternehmen in der In-vitro-Diagnostik, der bildgestützten Therapie, der In-vivo-Diagnostik und der innovativen Krebsbehandlung weiter stärken. Siemens Healthineers bietet auch eine Reihe von Dienstleistungen und Lösungen an, um die Fähigkeit der Gesundheitsdienstleister zu verbessern, eine qualitativ hochwertige und effiziente Versorgung zu bieten. Im Geschäftsjahr 2022, das am 30. September 2022 endete, erzielte Siemens Healthineers mit seinen rund 69.500 Beschäftigten weltweit einen Umsatz von rund 21,7 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT von knapp 3,7 Milliarden Euro. Weitere Informationen finden Sie unter www.siemens-healthineers.com.